Wo fange ich an?
Also gut, dann eben ganz von vorne.
Ich war vielleicht 13 oder 14 Jahre jung und hatte unglaublich viel Freude beim texten, zeichnen und malen. Nur meine Leidenschaft für exzessives Skaten ließ mir zeitlich hierfür nur die Nachtstunden sowie die Schule.
Mein junges Leben bestand also aus Skaten, den Mädels hinterherschauen und wie wahnsinnig kreativ zu werden. Ich habe Unmengen produziert und einfach nicht damit aufgehört. Ratsam wäre es gewesen wenn mir damals schon jemand gesagt hätte dass ich auch Designer oder Grafiker werden könnte. Kam aber keiner auf die Idee und ich selbst am Wenigsten. Was soll's. Is ja trotzdem was aus mir geworden.
ST. LUAPI war da noch lange nicht in Sicht. Meine erste Figur war der "Nightstand", eine sehr feine und feminine Gestalt, vielleicht werde ich das ein oder andere Werk hiervon in den Shop hier stellen. Der Nightstand begleitete mich jahrelang. Diese Figur sorgte am Ende des Tages dafür dass ich meine Arbeiten dem Galeristen Peter Osterburg zeigte. Als ich etwa 18 oder 19 war traf ich diesen damals mit Hundertwasser zu Erfolg gekommenen Galeristen der mich dann über Jahre förderte und auch meine ersten ernst zu nehmenden Kunstausstellungen initiierte.
Mein Künstlername "patsec" entstand in dieser Zwischenzeit in der ich in der Psychiatrie arbeitete und mich ein Bewohner gerne so nannte was mir irgendwie gefiel, also beließ ich es dabei.
Als ich mich in etwa mit 23 Jahren von den illegalen Rauschmitteln distanzierte hatte ich ein kleines Erbe aus dieser Zeit in meinen kreativen Tagebüchern. "KOAN"
Das war handgezeichneter Psychedeliktraum mit textuellen Lyrik-Ergüssen feinster Genese. Aus den damals entstandenen Gedichten und Zeichnungen entstand ein herrliches Gedichtebooklet das dann am Ende niemand verlegt hat weil mir der Lektor unterdessen verstarb. Was auch entstand war ein fullminantes Bühnenstück welches ich als Nichtschauspieler gänzlich alleine aufführte. Hat das eigentlich keiner gefilmt? Oh Mann, mal Stefan fragen... Der Punkt ist das war total die Verschwendung, denn ich hab das nur einmal aufgeführt, aber alle Gedichte auswendig gekonnt. Manche kann ich heute noch OMG.
KOAN war auf jeden Fall sehr prägend, daraus entstand dann eine ganze Serie von multimedialen Lyrikperformances und für damalige Verhältnisse unglaubliche Webseiten die einzig dazu da waren künstlerisch zu unterhalten.
KOAN war auf jeden Fall die Vorstufe von ST. LUAPI, wenn auch gänzlich anders. KOAN fing an als ich vielleicht 21 war und es endete mit ungefähr 29 Jahren so um 2007 herum.
Kurz gesagt, es haben mich stets unglaublich intensive kreative Projekte gejagt und begleitet ohne dass ich Ihnen je hätte entkommen können.
Was nun folgte war eine wundervolle Zeit der Vaterschaft. Ich glaube das hat entschieden dazu beigetragen ST. LUAPI zu erschaffen, denn ursprünglich war das Konzept nicht einfach nur ein Modelabel zu gründen, es ging um deutlich mehr, aber dazu mehr im nächsten Kapitel.
ST. LUAPI erschien laut Computeraufzeichnungen gegen 2008 auf der Bildfläche, lassen wir das einfach mal als Zwischenergebnis einer höchst kreativen Lebensreise so stehen.